Ob sich die richtigen Mitarbeiter für mein Unternehmen interessieren, hängt von der Passung der Motive des Bewerbers mit der kommunizierten Arbeitgebermarke (Employer Branding) zusammen. Das Inserat, die Karrierewebsite erreicht den richtigen Leser dann, wenn es seine aktuellen Lebensmotive anspricht.

In aktuellen Befragungen werden als wichtigste Entscheidungskriterien für Jobwechsler „Entwicklungsmöglichkeiten“, „Work-Life-Balance“, „Führungs-/Betriebsklima“ genannt. Geld folgt in den meisten Befragungen erst an zweiter bis vierter Stelle.

Geld ist in niedrigen Gehaltsgruppen und nach zwei bis drei Jahren ein wichtiger Faktor für den Berufswechsel, auch wenn es über alle Gehaltsklassen nicht der wichtigste Faktor für die Zufriedenheit im Job ist. Tipp: Für 10 Prozent mehr Gehalt wechseln nur wenige Mitarbeiter. Das Gesamtpaket macht es. Regionale Nähe zum Beispiel spart Zeit und Geld. Mitarbeiter aus der Region brauchen daher weniger Gehalt und sind glücklich, wenn Sie Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeiten finden. Das spart den Stau in den Stoßzeiten. Rabatte, Jobticket, Mitgliedschaften, freie Veranstaltungstickets, gesunde Nahrung schaffen ebenfalls Zufriedenheit.

Die Entwicklungsmöglichkeiten bestehen bei vielen kleineren Firmen darin, dass die Mitarbeiter nah mit dem Chef zusammenarbeiten und dadurch aus nächster Nähe von einer fachlich meist sehr hoch qualifizierten Führungskraft top weitergebildet werden. Ist das den Mitarbeitern bewusst? Learning by Doing besitzt einen sehr hohen Lernerfolg. Mitarbeiter kleiner Firmen führen vielfältige und umfassende Arbeiten durch. Die Mitarbeiter erhalten somit von Beginn an mehr Verantwortung. Tipp: Machen Sie diese Vorteile sichtbar in Form von Einarbeitungsprogrammen. Lassen Sie „alte“ Mitarbeiter darüber sprechen, warum Sie die Entwicklung im Unternehmen attraktiv finden. Stellen Sie Entwicklungsstufen dar, in denen Mitarbeiter eine Perspektive erkennen können.

Das Führungs- und Betriebsklima wird in kleineren Firmen vom Chef selber in hohem Maße geprägt. Können die Chefs gute Laune vorleben, profitieren Sie selbst sehr und die Mitarbeiter und somit auch die Kunden davon. Positives, motivierendes Denken und Handeln ist daher nicht nur psychologisch sondern auch betriebswirtschaftlich hilfreich. Tipp:Mitarbeiterzitate oder wenn möglich -videos sollten zeigen, dass diese gerne bei Ihnen arbeiten. Das Betriebsklima sollte sichtbar werden durch Szenen, die möglichst natürlich wirken. Die Bewertungen auf Arbeitnehmerplattformen sollten gut sein.

Dr. Dirk V. Seeling hat in über 20 Jahren Berufserfahrung über 200 Firmen in Fragen der Personalauswahl, -entwicklung begleitet. Seiner Firma personal-point GmbH in Bonn ist ein Top-Anbieter auch für Klein- und Mittelstand für Recruiting und Employer Branding.

Dirk Seeling

Die „Balance von Arbeit und Freizeit“ ist zum Beispiel jüngeren Mitarbeitern sehr häufig wichtiger als 500 Euro mehr. Tipp: Checken Sie Ihre Firma hinsichtlich Mitarbeiterzufriedenheit und Balance-Fitness zum Beispiel mit dem Balance-Online-Bogen. Präsentieren Sie die geförderten Möglichkeiten zur Lebens-Balance Ihrer Arbeitnehmer.

Fazit: Ihre Arbeitgebermarke muss von innen heraus gelebt werden und nach außen hin klar kommuniziert werden. Es gibt nichts Gutes außer man tut und kommuniziert es!

Hier geht’s zum gesamten Artikel (Artikel nicht mehr vorhanden).