Agilität wird als neuer Schlachtruf durch die Wirtschaftspresse gerufen. Selbst Saurier wie Mercedes wollen agil werden, auch wenn das bisher eher den mittelständischen und kleinen IT-Firmen zugeschrieben wurde. Die Agilität wird als Allheilmittel für die unbändige Geschwindigkeit und Innovation und Veränderung verstanden. Dabei ist zu bedenken, dass Agilität kein Selbstzweck sondern nur ein Mittel zum Zweck ist. In unseren Projekten haben wir schon vor 10 Jahren über lernende Organisation und schnelle Feedbackschleifen gesprochen. Auch damals gab es Heerscharen von MIT-Jüngern, die Methoden aus der systemischen Organisationsentwicklung ohne Reflexion über Passung zur Unternehmenskultur über Ihre Kunden gegossen haben, weil es gerade schick war. Geschwindigkeit ist nur ein Parameter des Erfolgs. Qualität und Zuverlässigkeit bleiben es weiterhin. Die hohe Flexibilität bedroht immer auch die Qualität. Das wird auch nach der nächsten Digitalisierungswelle so bleiben. Was anders ist, sind die Mitarbeitererwartungen.

Wir sind der Meinung, dass es andere Personalentwicklungs-Konzepte und Entwicklungsmodelle braucht. Mit Kunden haben wir daran gearbeitet und sind überzeugt, dass es für jedes Unternehmen das individuelle PE-Konzept braucht je nach Vielfalt und Anforderung an Flexibilität in deren Produkten/Dienstleistungen. Die guten Mitarbeiter wollen anders in Entscheidungen und Zukunftsfragen eingebunden werden. Die Erwartung an Führungskräfte ist gestiegen, weshalb es auch in den jüngsten Studien extrem schlechte Zeugnisse für die Führungskräfte gab.